BHM 2019: Kaleo Sanaa

Es ist Black History Monat! Dieses Jahr haben sich vier Frauen vorgenommen den „BHM2019“ in Köln auf eine andere Art und Weise zu zelebrieren. Vier Frauen stecken hintert dem diesjähigrem BHM Köln, darunter auch die Künstlerin Kaleo Sansaa.

Zu Deiner Person Kaleo, wer bist Du?
Kaleo: Ich bin unter anderem Künstlerin und mache Musik. Bin politisch interessiert und aktiv wo ich kann. Seit etwas mehr als ein Jahr organisiere ich eine PoC-Poetry Bühne, die „Soul Trip Poetry“ in Köln.

Wer waren Deine Vorbilder, wer hat Dich inspiriert?

Meine Großeltern haben mich auf Grund ihrer Stärke inspiriert. Besonders mein Großvater hatte einen großen politischen Einfluss auf mich, weil er selbst Freiheitskämpfer war während der Unabhängigkeitskämpfe in Sambia.

Wer oder was hat Dich zum Aktivismus gebracht?

Ich würde mich selbst nicht als Vollzeitaktivistin beschreiben. Ich bin mir aber oft darüber bewusst, dass ich automatisch politisch handle, indem ich z.B. eine Bühne für marginalisierte Menschen biete und in dem ich mich kritisch mit neokolonialen Strukturen auseinandersetze. Ich sehe Aktivismus besonders bei Schwarzen Menschen als gegeben, weil unsere (glückliche und erfolgreiche) Exsistenz in rassistischen Strukturen ein täglicher Akt von Widerstand bedeutet. Ich würde mich jedoch nicht als „Vollzeitaktivist“ bezeichnen, wie Emilene Wopana .

Wann und wie bist Du mit dem BHM zum ersten mal in Berührung gekommen?

Das ist schwer zu sagen. Ich wusste immer von der BHM, aus Amerika. Vor ungefähr zwei Jahren wurde ich im Rahmnen der BHM als Podiumsgast an der Universität zu Köln eingeladen, um dort Emilene Wopana Mudimu zu vertreten. Im Anschluß auf diese Podiumsdiskussion kam Bebebro nach einigen Tagen auf mich zu und erzählte mir von der Idee einen Black History Monat in Köln zu organisieren.

Welche Bücher, Filme, Musik oder Künstler haben Dich persönlich beeinflusst und inspiriert und warum?

Bücher wie „Weiße Barbarei“  und „Die verdammten dieser Erde“ haben mich politisch sehr viel Wissen und Handlungsraum vermittelt. Musikalisch gesehen wurde in von vielen Künstlern aus den USA beeinflusst: Destiny’s Child, 50 Cent. Aber ich höre auch gerne Musik von Amy Winehouse. Durch meine Großeltern und meine Mutter habe ich sehr viel Jazz und Reggae gehört. KünsterInnen wie Lucky Dube und Alick Nkata find ich auch super.

BHM – kann ein Monat reichen?

Leider nein. Besonder nicht Deutschland. Allein die deutsche Kolonialgeschichte wird wie ein gut behütetes und tabuisiertes Geheimnis behandelt. Ein offener und gerechter Diskurs über die Unterschiedlichen Rassismen im deutschen Alltag und innerhalb deutscher Strukturen, findet leider noch nicht statt. Es ist kaum Wissen, Einsicht und Interesse vorhanden was die Schwarze Geschichte oder den europäischen Kolonialismus betrifft. Daher sollte viel öfter und viel selbstverständlicher darüber gesprochen werden, so sehr, dass der Black History Monat irgendwann überflüssig wird!

Gibt es eine bestimmte Schwarze Frau aus der Geschichte, die Dich inspiriert?

Meine Oma, Groß Oma. Nina Simone, Angela Davis, Waris Dirie, Viola Davis, Bell Hook und viele mehr. Es gibt so viele.

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